By Roger M. Tarpy, R. Schlichter
ISBN-10: 3540094784
ISBN-13: 9783540094784
ISBN-10: 3642673767
ISBN-13: 9783642673764
In den 40er und 50er J ahren conflict die Erforschung des tierischen Lernens einer der popuHirsten und angesehensten Bereiche der Psychologie. Die groBen Verhaltenstheorien dieser Zeit besaBen, wie wir an der Arbeit Clark L. Hulls sehen konnen, Vitalitiit, Priizision und einen breiten Gel tungsbereich. Zudem wurde auf Grundlage dieser Theorien eine sehr brauchbare Technologie und Terminologie entwickelt, die die Entdek kung und genaue Bestimmung von Lernprinzipien ermoglichte. Aufwendige Modelle wie diese sind jedoch nach und nach aus dem Bereich der Lemforschung bei Tieren vor all em deswegen verschwun den, weil sie letztlich in der Erkliirung der zahllosen Spielarten des Lernens erfolglos blieben, die sich mittlerweile als auBerordentlich um fassend und komplex erwiesen haben. Die schwindende Bedeutung der groBen Theoriengebaude schien fUr viele den Tod der Lemforschung iiberhaupt einzuleiten. Die Untersuchung der Grundlagen des Lernens ist jedoch alles andere als ein leeres oder totes Gebiet, sondern stellt nach wie vor eine bedeu tende Domiine psychologischer Forschung dar. Andere physiologische, ethologische und kognitive Ansiitze, die in neuerer Zeit aufgekommen sind, haben die examine tierischen Lernens nicht etwa ersetzt, sondern bereichert und ausgeweitet. Die Lerntheoretiker selbst haben neue in line with spektiven und Methoden entwickelt, sodaB dieser Problernkreis lebendi ger ist denn je.
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Auch bei allen anderen, in diesem Abschnitt beschriebenen Beispielen fiir Lemen scheinen nicht nur die bisher besprochenen Lemprinzipien eine Rolle zu spielen, denn trotz einiger Obereinstimmung unterscheiden sie sich doch in vieler Hinsicht yom klassischen Konditionieren. Zugleich aber demonstriert jedes dieser Phanomene die Implikationen oder Geltungsbereiche des klassischen Konditionierens auch fUr komplexe Verhaltensweisen auBerhalb der iiblichen Laboruntersuchungen. Die sensorische Vorkonditionierung z.
Wenn z. B. beim instrumentellen Vorgehen eine Ratte einen Hebel driickt, urn Futter zu erhalten, entsteht zugIeich eine Koppelung zwischen SD (oder der gesamten ReizkonsteIIation) und Futter (UCS), wodurch eine klassische konditionierte Reaktion aufgebaut wird. Ahnlich treten beim kIassischen Vermeidungskonditionieren motorische Reaktionen des Versuchstiers auf, die die Intensitat des Elektroschocks (UCS) reduzieren helfen. Merkmale des kIassischen Konditionierens (CS-UCSKoppelung) gibt es also auch bei jedem instrumenteIIen Konditionierungsversuch, und instrumentelle Konditionierung (Veranderung der Folgen des ues durch das Verhalten des Versuchstiers) spieIt auch bei jedem Experiment zum kIassischen Konditionieren eine Rolle.
Ein es kann auch dann hemmende Funktion erhalten, wenn er konsequent mit dem Nicht-auftreten des ues oder einer verzogerten Darbietung des ues gekoppelt wird. Eine der wichtigsten Determinanten der Starke der bedingten Reaktion ist das es-uesInterval!. Fiir viele eR ist ein Zeitabstand von 0,5 sec am giinstigsten; insgesamt liegt das optimale Intervall etwa zwischen 0,2 und 10 sec. Der Konditionierungserfolg ist geringer, wenn der Zeitabstand zwischen einzelnen Versuchsdurchgangen kurz oder der ues relativ schwach ausgepragt ist.
Lernen: Experimentelle Grundlagen by Roger M. Tarpy, R. Schlichter
by Thomas
4.1