By E. Lange (auth.), Priv.-Doz. Dr. med. Werner Felber, Prof. Dr. med. Christian Reimer (eds.)
ISBN-10: 3540539670
ISBN-13: 9783540539674
ISBN-10: 3642765955
ISBN-13: 9783642765957
Im Praxisteil werden Ph{nomenologie und Therapie, im Forsch- ungsteil Entstehungsbedingungen, Dokumentation, Katamnese, Psychodiagnostik und Klassifikation von Suizidalit{t behan- delt. Ein R}ckblick auf Dresdner Aktivit{ten und ein Aus- blick auf k}nftige Strategien rahmen die Inhalte ein.
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Das heiBt mit anderen Worten, daB Suizidpatienten mit ihrem Verhalten die Helfer hiiufig dahin bringen, daB sie sich selbst abgelehnt fiihlen. Auf solche Ablehnung reagieren manche auBerordentlich scharf, indem sie dann den Patienten ihrerseits mit ZwangsmaBnahmen drohen oder sich sonstwie gekriinkt oder beleidigt zuriickziehen. Den niichsten in Tabelle 1 aufgefiihrten Punkt habe ich genannt: Angst vor AggressioniDestruktion/Regression. Fraglos haben Suizidhandlungen auch sehr viel mit einem bestimmten Modus von Aggressivitiit bzw.
So wird der Komplex Trennung und Suizidaliat von beiden umgangen und die Arzt-Patient-Beziehung dann subjektiv folgerichtig oft als besonders gut und harmonisch erlebt, und der Arzt wird entsprechend idealisiert. Da Idealisierungen sich aber auf Dauer nicht aufrecht erhalten lassen, muG es notwendigerweise zu Enttauschungen kommen, die fur den Patienten oft den Charakter einer Wiederholung des Traumas haben. Den zweiten Punkt habe ich genannt: Provokation personlich nehmen. Dazu ist zu sagen, daB ein narziBtisch labiler Mensch, so wie es eben viele Suizidpatienten sind, sein Gegeniiber zunachst einmal verstandlicherweise auf seine Standfestigkeit priifen mochte.
Helfer, die selbst Angst vor dem Leben und Erleben von Aggressionen haben und zudem auch ihre eigenen regressiven Bediirfnisse unterdriicken miissen, konnen schon aus diesen Griinden mit suizidalen Patienten in Schwierigkeiten kommen. Den niichsten Punkt habe ich genannt: Angst vor Abhiingigkeit. Nach meiner Erfahrung mit der Supervision von Kollegen zeigt sich hiiufig eine Art "Angstbindung" zwischen Helfern und Suizidpatienten, wobei die Angst eindeutig auf seiten des HeIfers liegt. Dieser befiirchtet niimlich, daB der Suizidpatient ihn in der Hand haben konnte, und zwar damit, ob er seinen Suizid verwirklicht oder nicht.
Klinische Suizidologie: Praxis und Forschung by E. Lange (auth.), Priv.-Doz. Dr. med. Werner Felber, Prof. Dr. med. Christian Reimer (eds.)
by Charles
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