Download e-book for kindle: Gold-Bergwerke in Sumatra, 1680–1683: Neu Herausgegeben nach by Elias Hesse (auth.)

Read or Download Gold-Bergwerke in Sumatra, 1680–1683: Neu Herausgegeben nach der zu Leipzig im Verlag von Michael Günther (1690) Gedruckten Verbesserten Ausgabe des im Jahre 1687 zum Ersten Mal Erschienenen Textes PDF

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Es hatte sich nunmehro, unter wehrendem hiesigen Stilliegen mit dem Herrn Bergkhauptmann in etwas gebessert; Derohalben ersuchte er bey der hohen Regierung, mit einem von den vier angelegten Schiffen, nach Sumatras W est-Cüst überzugehen; welches ihm zwar anfänglichen von derselben, aus Ursachen, weiln er noch ziemlichen schwachen Leibes war, geweigert wurde, darauff er aber einwendetete, daß er, nechst Göttlicher Hülffe sich wol getrauete diese Reise zu enden; worauff der General-Directeur ihme wissen lassen, daß man ihm nach seinem Ersuchen die 1) Der Sultan selbst trug den Beinamen Amsterdam.

ELIAS HESSE, GOLD-BERGWERKE IN SUMATRA 21 gefangen, sind. aber nicht zu essen, weiln sie alle ein sehr hartes und zähes Fleisch haben, daher sie von den Leckern-Mäulern nicht sehr gepriesen werden, diese Nachfolgende aber halte vor besser, als die Dorates, Beniit und Coretten 1 ), welche bey feinen beqvemen Wetter von unsern Leuten mit Angeln und Wurffgarn bißweilen in grosser Menge gefangen wurden. Inzwischen naheten wir uns mit dem continuirenden NordOsten Wind der Mittags-Linie, unter welcher die Schiffe mehrentheils aus Mangel des Windes stillliegen bleiben müssen, oder durch widriges Wetter lange Zeit auffgehalten werden, welches denn allerhand hitzige Fieber und Kranckheiten verursachet, massen durch die unleidliche und hier empfindente schier unaussprechliche grosse Hitze das Geblüt entzündet wird: Wir auff unserm Schiff hatten damals eine recht trockene Zeit und musten Durst leiden zu lernen decliniren, welches sich in Warheit recht schwehr practicirenläst, denn wir hatten vielmahln Mangel, unsern Durst mit dem stinckenden Wasser so noch voller Würm war, zu stillen, darbeyich unterschiedene mahl gesehen, daß ein eintziger Trunck Wasser, welches doch der Verkäuffer selbsten seinem Mund absparen müssen, (denn es wird einem jedweden seine so genannte Rantzon Wasser jeden Tag gereichet) um 6.

ELIAS HESSE, GOLD-BERGWERKE IN SUMATRA 31 ehe wir harte Travaden 1) nennten, mit Hagel und Schnee über uns ausstürtzeten, welches ungestüme Wetter auch verursachte, daß so wohl der Herr Bergkhauptmann, als auch dessen Liebste und Kinder (geschweige von mir und den andern Mitreisenden,) biß auf den Tod kranck darnieder lagen. Wir sahen uns nunmehro auffs neue in einem sehr schlechten Zustand. Der Herr Bergkhauptmann machte, als er von allen Kräfften abgemattet, seinen letzten Willen; ließ solchen, in Beyseyn etlicher hierzu ersuchter Zeugen, durch den Schiffs-Buchhalter beylegen, und meynte (wie man denn auch allem menschlichen Ansehen nach, nichts anders, als den Tod von ihm zu erwarten hatte) daß seine Todes-Stunde nunmehro gekommen, und er aus dieser Welt scheiden sollte; Allein solcher Todes-Fall betraff nicht ihn, sondern seinen einig-geliebten Schatz und Ehe-Frau zum ersten, welche von der Cap der Durchlauff, den sie durch allzuvieles Wein-Trauben- und Butter-Milch Essen bekommen, mit auf das Schiff gebracht, so folgends mit einem hitzigen Fieber vergesellschafftet wurde und dergestalt überhand genommen, daß aller kräfftigen genossenen Mittel ungeachtet, sie (Gott erbarme es) in wenig Tagen gäntzlichen entkräfftet, und den 21.

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